Jakobiranggeln, immaterielles UNESCO Kulturerbe, kein Punkteranggeln
- So, 31. Juli, 10:00 Uhr
- Statzerhaus am Hundstoa, Salzburg
Nach siebzehn Jahren geht der Titel wieder in den Pongau
Thomas Scharfetter ist Hundstoa Hagmoar 2022
Es hat Gott sei Dank nicht geregnet. Trotzdem waren es heuer schwierige Bedingungen auf dem Hundstoa. Nebel, Wind und eisige Temperaturen machten den Rangglern und den vielen Zuschauern zu schaffen. Letztere wurden mit Ranggelsport vom Feinsten verwöhnt.
Gleich nach der Bergmesse, heuer gehalten vom Maria Almer Pfarrer Franz Auer, begannen die Kämpfe.
Schüler – und Jugendklassen
Die Klasse bis 6 Jahre wurde heuer zum ersten Mal ausgetragen. Im Finale gewann der Leoganger Lukas Riedlsperger gegen den Bramberger Simon Scharler.
Bis 8 Jahre waren 23 Teilnehmer. Josef Bauer, ebenfalls aus Leogang musste sich dem Matreier Maximilian Wibmer geschlagen geben.
Bis 10 Jahre standen sich im Finale die beiden Favoriten Hansi Höllwart aus dem Pongau und der Piesendorfer Felix Eder gegenüber. Die beiden kämpften sehr beherzt, nach über vier Minuten konnte Felix Eder über den Sieg jubeln. Bis 12 Jahre gewann der Piesendorfer Jakob Höller gegen den Pongauer Tristan Laubichler. Höller konnte in den Vorrunden den Matreier Mitfavoriten Gabriel Mariner bezwingen. Diese Klasse war mit 22 Rangglern besetzt. Bis 14 Jahre siegte der Matreier Matthäus Gander. Im Finale stand ihm der Alpbacher Simon Margreiter gegenüber.
In den Jugendklassen siegte bis 16 Jahre der Piesendorfer Seriensieger Raphael Gaschnitz. Im Finale stand ihm der Leoganger Florian Scheiber gegenüber. Die Klasse bis 18 Jahre ging an den Brixentaler Favoriten Stefan Gastl, sein Finalgegner war der Bramberger Simon Steiger.
Allgemeine Klassen
Erfreulicherweise waren die Allgemeinen Klassen gut besetzt. Der Taxenbacher Peter Aschaber und der Bramberger Michael Voithofer setzten sich in der Klasse IV durch. Nach einem Unentschieden ging der Sieg aufgrund der schnelleren Kampfzeiten an den Taxenbacher. Die Klasse III holte sich der Pongauer Hubert Illmer, der eigentlich noch in der Jugendklasse starten dürfte. Er lieferte sich einen spannenden Finalkampf gegen Simon Blaickner aus Bramberg und konnte diesen nach ca. drei Minuten bezwingen.
Im Finale der Klasse II gelang dem Niedernsiller Thomas Grössig ein Unentschieden gegen Christoph Mayer vom Rangglerverein Taxenbach/Eschenau. Das bedeutete den Sieg. In der Meisterklasse I gab es zwei Unentschieden (der Taxenbacher Hermann Höllwart gegen den Leoganger Christoph Eberl sowie der Niedernsiller Gerald Grössig gegen den Pongauer Thomas Scharfetter). Somit schieden vier starke Ranggler aus. Im Finale standen sich schließlich der Saalbacher Christopher Kendler und der Matreier Kevin Holzer gegenüber. Kendler konnte den Kampf nach über fünf Minuten für sich entscheiden.
Hagmaor
Der Höhepunkt war natürlich der Kampf um den begehrtesten Titel bei den Salzburger Rangglern. Nicht weniger als sechzehn Athleten traten an. Nach der ersten Runde gab es sechs Sieger, die weiterkamen. In Runde zwei gewann Christoph Mayer gegen den Piesendorfer Daniel Schager. Der junge Pongauer Kilian Wallner und der Taxenbacher Favorit Hermann Höllwart (sechsfacher Hundstoa Hagmoar) zeigten den vielen Zuschauern einen beherzten Kampf. Nach schon fast sechs Minuten startete Höllwart einen letzten Angriff, Wallner konterte und konnte ihn besiegen. Der Pongauer Thomas Scharfetter bezwang den Saalbacher Helmut Salzmann. Damit standen die drei Finalisten statt.
Mayer und Wallner trennten sich mit einem Unentschieden, es wurde noch einmal neu verlost. Auch Scharfetter und Mayer kämpften unentschieden. Danach trafen die beiden Pongauer aufeinander. Im internen Duell setzte sich Scharfetter schließlich nach ca. zwei Minuten durch.
Somit lautete das Hagmoarfinale Scharfetter gegen Mayer. Scharfetter, der einen Sieg mehr auf dem Konto hatte, benötigte ein Unentschieden. Das schaffte er auch souverän.
Damit war die Sensation perfekt. Das erste Mal seit 2005 (damals gewann Wolfgang Miller) konnte wieder ein Pongauer über die Hundstoa Fahne jubeln. Die vielen Rangglerfans freuten sich mit dem 22jährigen Thomas Scharfetter aus St. Johann im Pongau, der übrigens auch ein hervorragender Judoka ist. Der einzige Wermutstropfen war, dass der Spender der Fahne nicht anwesend sein konnte. Hans Hasenauer, der Wirt vom Statzerhaus fehlte leider krankheitsbedingt, seine Tochter übergab die Fahne. Wir wünschen ihm auf diesem Wege gute Besserung und gratulieren nachträglich zum runden Geburtstag.
Alles in allem war das heute trotz eisiger Temperaturen eine mehr als gelungene Veranstaltung mit Teilnehmerrekord und rassigen Kämpfen, die Lust auf mehr macht.
Schon nächste Woche steht mit dem Vier Länderranggeln und einem int. Preisranggeln im Mittersill ab 12.00 Uhr der nächste Höhepunkt auf dem Programm.
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