Die Geschichte des Ranggeln´s
Vor ca. 2500 Jahren hatten die Kelten bereits weiteTeile Europas besiedelt. Den ältesten Hinweis auf keltische Ringer in Österreich findet man auf einer Schwertscheide aus einem Hallstatt-Grab (400 bis 350 vor Christus, auf der zwei auf dem Boden ringende Männer zu sehen sind. Die keltische Art des Ringens hat sich in ihrer ursprünglichen Form in ganz Westeuropa in verschiedenen Stilrichtungen erhalten. Im Alpenraum ist dies unter anderem das Ranggeln.
Die Heimatforscherin Ilka Peter hat in ihrem Buch „Das Ranggeln im Pinzgau“ nachgewiesen, dass das Ranggeln nicht nur eine Sportart der bäuerlichen Bevölkerung, sondern auch der Ritter war. Sie analysierte Texte und Zeichnungen aus dem „Fecht und Ringbuch“ Albrecht Dürers. Beim heutigen Ranggeln gibt es Griffe und Würfe, die vor mindestens 600 Jahren gleich angewendet wurden.
Eine Urkunde aus dem Jahr 1518 beweist, dass schon in dieser Zeit zu Jakobi das Ranggelfest auf dem Hundstoa stattgefunden hat.
Mit dem Niedergang des Rittertums ist die gezielte Ausbildung dieser Kampfformen verschwunden. Die Landbevölkerung hat im Laufe der Jahrhunderte jedoch immer Ranggeltechniken geübt und mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Aus alten Kalendern und Zeitschriften wissen wir, dass es schon um 1800 traditionelle Ranggelveranstaltungen an kirchlichen Feiertagen gab. Obwohl die Mobilität der Bevölkerung gering war, gab es große Ranggelfeste wo Salzburger gegen Tiroler, Steirer oder Kärntner kämpften. Wie populär das Ranggeln im 19. Jahrhundert war, beweisen zahlreiche Zeichnungen, Holzstiche und Zeitungsberichte. In seinem Buch „HUNDSTOA RANGGELN“ hat unser Ehrenpräsident Günther Heim viele Plakate, Berichte und Bilder aus dieser Zeit abgebildet.
Auch im 20. Jahrhundert verlor das Ranggeln nicht an Bedeutung. In vielen alten Schriften liest man von Ranggelfesten an kirchlichen Feiertagen im ganzen Land. In der Zwischenkriegszeit gab es viele große Veranstaltungen und neben dem Preisranggeln auch immer wieder das von altersher bekannte Länderranggeln zwischen Tirol und Salzburg. Auch während der NS Zeit wurde geranggelt, ein Hundstoaplakat aus dem Jahr 1941 beweist, dass auch das Jakobiranggeln von den NS Organisationen instrumentalisiert und propagandistisch ausgenutzt wurde. In den schwierigen Nachkriegsjahren fanden sich Gott sei Dank traditionsbewusste und verdienstvolle Männer, die trotz der großen Not Ranggelveranstaltungen durchführten und 1947 den Salzburger Rangglerverband gründeten. Mehr dazu gibt es unter dem Menüpunkt „Verband“ zu lesen.
Wer mehr über die Geschichte des Ranggelns lesen will, dem sei das Buch „HUNDSTOA RANGGELN“ von Günther Heim empfohlen, in dem der Autor eindrucksvoll auf den Stellenwert unseres Sports im Laufe der Geschichte eingeht und alle Hundstoa Ranggeln von 1950 bis 2013 dokumentiert. Das Buch ist im Tauriska Verlag erschienen und im Buchhandel (ISBN 978-3-901257-45-2) oder direkt beim Autor erhältlich.
1981 bzw. 1972 erschienen die Rangglerbücher von Ilka Peter („Das Ranggeln im Pinzgau“) und von Konrad Nusko („Hagmoar vom Hundstoa“).